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Mit Musik geht alles besser

Musik in der Therapie

 Musik kann man sowohl vorbeugend gegen Schlaganfall und Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen einsetzen. Schon das tägliche singen trainiert die Lungen und setzt Endorphine frei. Außerdem kann man wunderbar Stress loswerden.

So blöd es klingt, das täglich üben auf einem Blasinstrument verbessert erheblich die Durchblutung im Brustkorb und kommt somit dem Herzen zu gute. Selbst wenn bereits Herz-Kreislauf- oder Lungen-Erkrankungen vorliegen kann das Erlernen eines Instrumentes (selbst Blockflöte) auch im fortgeschrittenen Alter den Zustand erheblich verbessern, jedoch sollte das Instrument an das Beschwerdebild angepasst werden. Klarinette oder Saxophon sind nichts, wenn der Patient bereits auf ein  Sauerstoffgerät angewiesen ist.

Weiterhin sollte man die Bedeutung der Musik in der Nachsorge nicht vernachlässigen, jedoch sind jetzt weniger Instrumente aus der Sparte der „Blasinstrumente“ (Ausnahme bei Vorliegen von Lähmungen der Gesichtsnerven) angesagt, sondern mehr die Streicher oder auch Gitarre und Klavier. Diese Instrumente verlangen Koordination und sind über die von ihnen erzeugten Schwingungen in der Lage Spastiken und Verkrampfungen zu lindern und ganz nebenbei werden Kalorien verbrannt und das Gehirn ordentlich trainiert. So ist das Spielen eines Instrumentes, selbst wenn es nur 5 Minuten täglich gespielt wird in mehrfacher Hinsicht eine gute Vorbeugung von Altersbeschwerden, wie Demenz.

Wozu ist welches Instrument gut:

Gehirnbeschwerden:

Klavier, Geige, Bratsche, Cello, Zither

Wobei die Zither am einfachsten zu Spielen ist, da es auch Noten zum Unterlegen gibt, jedoch das Klavier am schwersten, aber am Wirkungsvollsten anzusehen ist.

Bewegungs- und Kraftstörungen der Hand:

In erster Linie Gitarre, da dieses Instrument leicht auf dem Schoß gespielt werden kann, über die Griffe kommt es dann in Verbindung mit den er­zeugten Klangwellen zur Verbesserung der Mobilität der Hand, welche in diesem Ausmaß durch normale physiotherapeutische Maßnahmen nur schwer erzielbar scheint.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

Hier muss man unterscheiden zwischen denen mit Lungenbeteiligung und denen ohne Lungenbeteiligung. Ohne Lungenbeteilung sind alle Blasin­strumente anzuraten, auch Oboe und Fagott. Mit Lungenbeteiligung scheiden zuerst einmal Oboe und Fagott aus, da diese dann anfangs nicht mehr angeblasen werden können. In den leichteren Stadien sind alle Blasinstrumente (Klarinette, Saxophon, Trompete, Horn, Posaune.. ) zu empfehlen, wobei man bedenken muss je größer das Mundstück des Instrumentes ist, desto leichter lässt es sich auch anblasen. Hierbei ist allerdings Querflöte ein eher schwieriges Instrument. Da es in der Anblastechnik Ansprüche stellt, die im Alltagsleben eher nicht gestellt werden. Die Querflöte ist ein Instrument zur Schulung der Blastechniken.

Das ideale Instrument für Erkrankungen der Atemwege sind jedoch Klarinette und Saxophon. Als Vibratoreninstrumente geben sie einen höheren Widerstand als die Blockflöten und sind so in der Lage die Lunge wieder zu trainieren.

Bei schweren Zuständen ist Blockflöte das geeignetste Instrument, da es leicht anzublasen ist. Jeder bekommt einen Ton heraus und preislich muss auch nicht viel investiert werden. Die billigsten Blockflöten liegen im Sonderangebot bei 5 €, Durchschnittspreis für ein Einsteigermodell liegt ein 10 € für ein Sopran-Blockflöte. Blockflöten in den Stimmen sind natürlich entsprechend teuer.

Erkrankungen der Gesichtsnerven

Bei Erkrankungen der Gesichtsnerven kommt es darauf an, dass die Gesichtsnerven durch das Spiel des Instrumentes trainiert  bzw. wieder aktiviert werden. Geeignetste sind hier die Vibratoreninstrumente und alle Blechblasinstrumente, wobei die Blechblasinstrumente wesentlich höhere Anfor­derungen an die Muskulatur und die Lippen, als die Vibratoreninstrumente. Bezüglich des Luftdrucks der aufgewendet werden muss, um einen Ton zu erzeugen unterscheiden sich beide Instrumentenklassen nur wenig.

Kann man eine Therapie mit den Instrumenten in der Musikschule machen?

Nein, die Anforderungen in der Musikschule sind andere als in einer Therapie. Außerdem verwendet man in der Therapie zur Kontrolle andere Techniken als in einer Musikschule. Viele die der Musikschule abgewiesen werden können auf diesem Weg trotzdem noch ein  Instrument erlernen. Die Therapie setzt weiterhin keine Notenkenntnis voraus und fordert auch nicht diese zu erlernen. Jedoch kann man das in der Therapie gelernte in einer Musikschule verbessern.